“Head outback, Jack”
Wir beginnen mit den Dingen, die in einem rauhen Gebiet wie dem australischen “Red Centre” unentbehrlich sind: Das Wichtigste, um im Outback zu überleben. Drei der wichtigsten Grundsätze, die man sich merken sollte, sind: Selbstversorgung, Sicherheit und das Meiden von Tieren. Statten Sie Ihr Fahrzeug mit allem aus, was Sie brauchen könnten, seien Sie gut vorbereitet auf alle eventuellen Situationen, halten Sie aufmerksam Ausschau nach wilden Tieren und gehen Sie Ihr Outback-Abenteuer vorsichtig an.
Überleben im Outback: Selbstversorgung
Touristen in den meisten Ländern sind es gewöhnt, dass man alle paar Kilometer in eine Stadt kommt, wo man an sieben Tagen die Woche 24 Stunden lang über Mobilfunknetze Zugang zu Ärzten oder Werkstätten hat. Touristen sind es ebenfalls gewöhnt, ständig anderen Autos entgegen zu kommen. Doch im australischen Outback ist das anders. Es ist durchaus möglich, sich auf einer Straße im Outback zu befinden und an einem Tag nicht mehr als eine Hand voll Autos zu sehen. Auf manchen Straßen kommen Sie von morgens bis abends an keinem einzigen Auto vorbei.Sobald Sie sich von den Städten oder den vierspurigen Autobahnen entfernen, ist das Mobilfunknetz sehr eingeschränkt und viele kleinere Städte haben gar keines. Auf Autobahnen und Schotterpisten können Sie also nicht darauf zählen, Empfang für Ihr Handy zu haben, es sei denn Sie befinden sich einige Kilometer entfernt von einer mittelgroßen Stadt.
Also weder Handynetz noch Zivilisation – was sollten Sie beachten?
- Falls Sie planen, für einige Wochen in entlegene Gegenden zu fahren, sollten Sie ein Satellitentelefon leihen. Die meisten Mietwagenverleihe können Ihnen ein solches organisieren. Zusätzlich sollten Sie dafür sorgen, so unabhängig wie möglich zu sein und ausreichend Proviant mitführen – stocken Sie Ihre Vorräte auf. Ein Erste-Hilfe-Set und reichlich Wasser und Essen sind für einige Tage ebenfalls notwendig.
Überleben im Outback: Sicherheit
Fast alle Leute, die im australischen Outback unterwegs sind, machen es genau wie Sie: Sie genießen die weitläufige Landschaft. Allerdings gibt es in jedem Land, inklusive Australien, auch einige schräge Vögel, seien Sie also achtsam, wenn Sie die Nacht über am Wegrand halten.Wenn Sie abseits eines Campingplatzes einer Stadt übernachten, sind Sie am besten beraten, auf einem ausgewiesenen Parkplatz am Wegrand Station zu machen, wo normalerweise einige andere Fahrzeuge die Nacht über parken. Die Alternative ist es, Ihr Fahrzeug weit genug weg von der Straße zu parken, sodass vorbeikommende Autos Ihre Lichter und Ihr Lagerfeuer nicht sehen können.
Wenn Sie planen, in entlegene Gegenden zu reisen, sollten Sie vorher jemandem Bescheid sagen, wohin genau Sie reisen und wann Sie dort ankommen wollen. Benachrichtigen Sie die lokale Polizei, dass Sie den momentanen Ort verlassen und melden Sie sich bei der Polizei Ihres Zielortes.
So kann die Polizei, falls Sie ein bis zwei Tage nach Ihrem geplanten Ankunftsdatum noch nicht eingetroffen sind, eine Suche nach Ihnen starten. Polizisten in ländlichen Gegenden sind in Australien sehr freundlich (es sei denn Sie übertreiben es mit der Geschwindigkeit) und es gewohnt, ein Auge auf Reisende zu haben.
Egal was passiert, VERLASSEN SIE NIEMALS IHR FAHRZEUG. Viele Menschen sind bereits an Wassermangel gestorben, da Sie durch die Wege des Outbacks geirrt sind, um Hilfe zu holen. Der Sonne ausgesetzt und ohne Wasser können Sie bereits nach einem Tag verdursten.
Was also tun, wenn Sie sich verirrt haben oder Ihr Fahrzeug eine Panne hat?
- Versuchen Sie, jedes vorbeikommende Fahrzeug anzuhalten und Sie über Ihr Problem zu informieren. Hilfe wird eintreffen, doch es kann durchaus einige Tage dauern, die Sie in Ihrem Fahrzeug am Straßenrand ausharren müssen. Es tut uns leid, wenn diese Information gruselig klingt, doch wir wissen bereits von zahlreichen Fällen, in denen Reisende in den trockenen Weiten umgekommen sind. Sie müssen wissen, was im Outback auf Sie wartet.
Überleben im Outback: Vermeiden Sie Tiere
Australiens spektakuläre Tierwelt kann für Autofahrer im Outback auf dreierlei Weise eine Gefahr darstellen.Hindernisse auf den Straßen
- Das Känguruh und das Emu sind Australiens Nationaltiere, doch für Autofahrer stellen Sie ein riesiges Problem dar.
- Känguruhs hüpfen über Landwege – insbesondere zu Sonnenuntergang und bei Nacht – und werden dabei in großer Zahl überfahren. Sie sind schwer und fügen einem Fahrzeug erheblichen Schaden zu, wenn sie angefahren werden. Es gab bereits Fälle, wo die schweren Tiere die Windschutzscheibe zu Bruch gebracht haben und ins Innere des Fahrzeugs geschleudert wuden!
- Vermeiden Sie es, am frühen Abend und bei Nacht zu reisen. Wenn Sie nachts reisen müssen, fahren Sie langsam – maximal 60 km/h – sodass Sie stets die Chance haben, einem Känguruh auszuweichen. Sollten Sie nachts bei 100 km/h unterwegs sein, ist es nur eine Frage der Zeit, bis Ihnen ein Tier vor das Auto läuft.
- Emus sind tagaktiv und verhalten sich sehr unvorhersehbar. Wenn Sie Emus am Straßenrand sichten, entschleunigen Sie auf Schritttempo, bis Sie an dem Tier vorbeigefahren sind.
- Andere Gefahrentiere für Autofahrer sind Schafe und Rinder auf solchen Straßen, die von keiner Absperrung gesäumt sind. Fahren Sie langsam bei Schritttempo, wenn Sie sich den Tieren nähern.
Giftig und tödlich
- Australien ist die Heimat der giftigsten Schlangen und Spinnen, die es weltweit gibt, doch sie mögen uns nicht mehr, als wir sie mögen. Wenn Sie sich von Schlagen und Spinnen fernhalten, tun sie dasselbe mit Ihnen.
- Zu den Vorsichtsmaßnahmen gehört es, nicht durch hohes Gras zu laufen, wo sich Schlangen verstecken können und kein Feuerholz zu sammeln, ohne genau hinzusehen.
- Sollten Sie auf eine Schlange treffen, halten Sie an und gehen Sie langsam rückwärts, sodass sich die Schlange durch Ihre Nähe nicht bedroht fühlt. Unter keinen Umständen sollten Sie eine Schlange jagen oder gar versuchen, sie zu töten, denn es handelt sich um geschützte Tiere und die Chance, dass die Schlange gewinnt, sind hoch!
- Für den unwahrscheinlichen Fall, dass Sie von einer Schlange oder Spinne gebissen werden, werfen Sie einen Blick in diesen Guide zum Überleben im Outback.
Vorsicht im Wasser!
- Australien ist bekannt dafür, dass es dort gefährliche Tiere in der Wasserwelt gibt. Haie gibt es in allen australischen Gewässern und auch Krokodile kommen in tropischen Küsten- und auch Binnengewässern recht häufig vor.
- Der sicherste Ort zum Schwimmen im Meer ist ein Strand, an dem Rettungsschwimmer anwesend sind (nahezu alle Strände sind kostenlos zugänglich). Rettungsschwimmer beobachten das Wasser, um evneutelle Haie zu sichten und lassen einen Alarm erklingen, sobald einer gesichtet wurde. Sie können einen beaufsichtigten Strand an den auffälligen roten und gelben Fahnen erkennen: Schwimmen Sie immer nur zwischen diesen Fahnen. Das Schwimmen außerhalb des durch die Fahnen markierten Bereichs oder an unbeaufsichtigten Stränden ist gefährlich: Jedes Jahr ertrinken einige Menschen in den starken Strömungen oder werden durch Haiattacken verletzt oder gar getötet.
- In tropischen Gegenden und im Inland gibt es weniger oder gar keine Haie, dafür stellen hier Krokodile eine Gefahr dar. Sie schwimmen im Meer und bewohnen Bäche, Wasserlöcher und Flussmündungen. Der einzig sichere Ort zum Schwimmen in Gegenden, wo Krokodile leben, sind städtische Schwimmbäder oder Hotelanlagen!
- Campen Sie in Gegenden mit Krokodilen nicht an Flussufern oder am Rande von sog. “Billabongs” (natürliche Wasserlöcher im Binnenland), denn die beliebteste Taktik von Krokodilen besteht darin, aus einem Verstreck unter Wasser raus an Land zu springen, die Beute ins Wasser zu ziehen und sie unterzutauchen. Das ganze passiert innerhalb von Sekunden und normalerweise gibt es kein Entkommen.
- Andere gefährliche Meerestiere sind “Stingers”. Diese Quallen schwimmen im Meer und sind umgeben von brennenden und stechenden Fäden. Einige davon sind zwar schmerzhaft, aber recht harmlos, andere Quallen jedoch können fatale stechende Schmerzen zufügen.
- Es ist recht üblich, beim Schnorcheln in Korallenriffs einen sogenannten “Stinger Suit” zu tragen. Dieses dünne, leichte Kleidungsstück verhindert, dass die stechenden Zellen Ihre Haut berühren. An beaufsichtigten Stränden gibt es stets aktuelle Informationen zu derartigen Quallen, woanders jedoch steht Ihnen diese Unterstützung nicht zur Verfügung.
- Sobald Sie sich das entsprechende Wissen zum Überleben im Outback angeeignet haben, ist es nicht verkehrt, sich über das Thema Autofahren im Outback Gedanken zu machen – denn das werden Sie schließlich am häufigsten tun! Im Folgenden finden Sie ein paar Tips von Allan zum Thema Sicherheit auf Australiens Straßen und einige Hinweise zum spezifischen Fahren im Outback.
Das Wichtigste beim Autofahren in Australien
Lassen Sie uns zuerst einige Grundsätze zum Fahren auf Australiens Straßen thematisieren.Australische Fahrzeuge haben das Steuer auf der rechten Seite und fahren auf der linken Spur. Dies ist im Verkehr auf Autobahnen mit markierten Spuren recht eindeutig, doch auf kleineren Straßen und Schotterpisten ohne Markierungen und mit wenig Verkehr kann man das leicht mal vergessen. Schreiben Sie sich einen Merkzettel und machen Sie ihn an Ihrem Lenkrad fest!
Für drei Monate können Sie mit einem ausländischen Führerschein fahren (er muss allerdings auf Englisch sein), doch darüber hinaus benötigen Sie einen Führerschein eines australischen Bundesstaates. Wenn Ihr Führerschein nicht auf Englisch vorliegt, müssen Sie sich vor Reisebeginn einen internationalen Führerschein besorgen.
Entfernungen und Geschwindigkeitsbegrenzungen sind in Kilometern bzw. km/h angegeben. Geschwindigkeitsgrenzen sind normalerweise niedriger als in Europa und die australische Polizei gestattet keine Überschreitung dieser Grenzen. Strafen sind hoch und eine Überschreitung in Höhe von 30 km/h kann sogar Gefängnis bedeuten. Passen Sie also auf!
Fahren Sie nicht, nachdem Sie Alkohol getrunken haben: Das gilt als ein weiterer Verstoß, weswegen Sie in Haft kommen können.
Jeder Passagier in einem Fahrzeug muss zu jedem Zeitpunkt angeschnallt sein. Andernfalls muss der Fahrer eine Strafe zahlen.
Der Zustand der landesweiten Straßen
Australien ist so groß wie Gesamteuropa und hat die gleiche Größe wie die USA. Doch die meisten der 24 Millionen Australier leben östlich der Bergkette, die sich von Norden nach Süden erstreckt, genauer gesagt von North Queensland bis nach Victoria und entlang der Küste. Daher ist das Straßennetz im Binnenland nicht all zu gut entwickelt. Es gibt asphaltierte Hauptstraßen entlang der Küste und in Central Australia, doch die meisten Straßen im Outback bestehen aus Kies.Zum Zwecke der Reiseplanung ist es wichtig, zu wissen, dass der Highway One in seinen vielen Erscheinungen eine asphaltierte Straße ist, die sich durch ganz Australien erstreckt. Und auch auf folgenden Hauptrouten finden Sie gute asphaltierte Straßen:
- Der Stuart Highway, der in nordsüdlicher Richtung von Port Augusta in South Australia bis nach Darwin im Northern Territory verläuft.
- Von Sydney, Brisbane, Rockhampton, Townsville und Cairns durch den Westen von Queensland bis ins Northern Territory.
- Von Darwin bis zum Kakadu National Park und nach Broome in Western Australia
- Die meisten der Haupttouristenattraktionen rund um Alice Springs
Doch auch auf solchen Straßen liegen zwischen Städten, in denen man tanken sowie Wasser und Lebensmittel einkaufen kann, manchmal riesige Entfernungen. Die meisten Läden und Tankstellen im Outback sind nachts geschlossen.
Mietfahrzeuge haben normalerweise Beschränkungen hinsichtlich der Orte, an denen man mit ihnen fahren darf. Überprüfen Sie, dass Sie mit dem Fahrzeug, das Sie mieten, auf Schotterpisten fahren dürfen, bevor Sie Ihre Reise planen. In einigen entlegenen Gegenden in Gebieten von Stämmen der Aboriginees sind zudem besondere Genehmigungen für die Durchreise erforderlich.
Wenn Sie nur wenig oder gar keine Erfahrung mit dem Fahren auf Schotterpisten haben, stellen Sie sich einfach vor, Sie fahren bei Glatteis: der Halt ist nicht gut und Sie müssen sich bemühen, das Wegrutschen des Fahrzeugs zu vermeiden. Alle Schotterpisten in Australien sind mit Fahrspuren und Kuhlen durchsetzt, die entstehen, wenn Autoreifen über die weiche Oberfläche fahren. Manche Fahrrinnen sind oberflächlich, andere umso tiefer.
Die beste Geschwindigkeit auf den meisten Schotterpisten liegt bei um die 70-80km/h, sodass die Kuhlen in den Fahrspuren nicht all zu stark spürbar sind. Bei starken Fahrrinnen sollte die Geschwindigkeit jedoch auf 40 km/h beschränkt werden. Finden Sie das richtige Tempo für Ihr Fahrzeug und rasen Sie nicht!
Die größten Schotterstraßen sind:
- Der Gibb River Road im Norden von Western Australia
- Der Great Central Road, der die Goldfelder von Western Australian mit dem Uluru (Ayers Rock) verbindet
- Der Tanami Road von Alice Springs nach Halls Creek in Western Australia
- Der Birdsville Track, der einen großen Teil der Verbindung zwischen Port August in South Australia und Mount Isa in Western Queensland abdeckt
- Der Savannah Way zwischen Mataranka im Northern Territory und Normanton im nördlichen Queensland
- Der Oodnadatta Track, der Marree und Marla in South Australia miteinander verbindet.
Und denken Sie erneut daran, sich bei Ihrem Fahrzeugverleih zu informieren, ob Sie diese Straßen befahren dürfen.
Sind Sie bereit, es mit dem Outback aufzunehmen und zwar mit Erfolg? Trotz der Gefahren ist ein Wohnmobiltrip durch das Outback eine unvergessliche Erfahrung in einer atemberaubenden Landschaft – Niemals werden Sie die Sonnenuntergänge vergessen, die das Land blutrot färben, oder die versteckten Schluchten und Wasserfälle, die endlosen, offenen Weiten oder die verschlafenen, freundlichen Städtchen, wo Sie ein Bier mit den Locals trinken können. Finden Sie einen Wohnmobilverleih in Australien – es könnte das Abenteuer Ihres Lebens auf Sie warten!
Beliebte Standorte für Fahrzeugübernahmen und -übergaben sind u.a. Campervan Hire Melbourne, Motorhome Rental Tasmania und Campervan Hire Sydney. Wer sich nicht für Australien und sein wildes Outback interessiert, sollte Neuseeland für einen Campingurlaub in Betracht ziehen.